Objekt: El Olivo
Spanienurlaub 2017...und Jeder bringt sich ja mal ein kleines Andenken aus dem Urlaub mit nach Hause! So wirklich handlich ist sie nicht, sicher einige hundert Jahre alt und ein echtes Schwergewicht noch dazu! Durch den Tipp eines Bekannten kamen wir zur Wurzel und die Wurzel mit allen Kräften die wir aufbringen konnten zu uns!
"Eine Talsperre in Katalonien"..., lautete die Empfehlung. Am Stausee angekommen war es gar nicht so einfach hinunter ans Wasser zu kommen so abschüssig war es. Der Abstieg ähnelte eher dem Spießrutenlauf über einen Geröllhang. Mit Gepäck "net so witzig"! Dafür bot das Wasser dann aber eine willkommene Erfrischung. Während die Kinder noch völlig fasziniert von den großen Fischen waren, wanderten unsere Blicke bereits auf der gegenüberliegenden Seite des Sees herum... Ein gute Stück weg aber wir waren uns sicher dass das was sich dort türmte, Berge von Schwemmholz sein mussten.
Für alle Größen an Mitnehmseln gewappnet - na ja nicht alle Größen aber dass wussten wir bis dahin noch nicht - befanden wir unsere große Luma (es gibt Menschen die nennen dieses Ding auch "Gästebett"), als geeignetes Fuhrwerk!
Schon recht bald war klar, dass sich solch ein Doppelbett eher weniger als Ruderfahrzeug eignet, aber was soll´s! Zwei die nicht aufgeben wollen, auf so einem Ding erreichen halt doch irgendwann das andere Ufer. Da der Staussee einen recht niederen Wasserstand hatte, lag all das Strandgut aus besseren Wasserzeiten an diesem Steilhang. Einer von uns kletterte am Ufer entlang und sammelte ein was ging der Andere gab Acht dass sich das "Floß" nicht selbstständig macht. Gar kein so leichtes Unterfangen! Vom schroffen Fels ging es direkt in unbekannte Wassertiefe. Nach einigen "Aaah´s" und "Oooohs" ob der Vielfalt an schönem Strandgut, lag sie dann vor uns! Unsere Olivenwurzel!!! Unausgesprochen dass es unmöglich ist sie zu bergen. Unausgesprochen dass wir noch nie etwas Gewaltigeres gefunden haben! Unausgesprochen dass wir nicht eher gehen, als bis dieses Monstrum verladen ist! Und ausgesprochen klar, dass wir diese Wurzel bergen werdenAuf unserem "komfortablen" Luftbett zurück zum Liegeplatz gepaddelt am nahe gelegenen Bootsverleih, Tretboot und Kanu ausgeliehen und mit Seilen, Schwimmnudeln und allen Kids auf den Weg Richtung Wurzel gemacht. Der Plan war, die Wurzel einfach hinter einem der Boote herzuziehen...
Das Tretboot bewegte sich trotz kräftigem Treten keinen Zentimeter von der Stelle als das Monstrum am "Haken" hing. Da die Wurzel so schwer war dass sie im Wasser unterging mussten wir sie mit Schwimmnudeln unterstützen.
Letztendlich gab unser Schätzchen nach und fügte sich. Mit Seilen umschlungen und auf Schwimmnudeln weich gebettet schleppten wir die Wurzel, mit vereinten Kräften per Kanu einmal quer über den See.
Da wir für den Transport vom Ufer zum Auto jedoch keinerlei Hilfsmittel für das Schwergewicht dabei hatten, wurde die Wurzel gesichert und die nächste Etappe für den folgenden Tag geplant. Noch vor dem `frühen Vogel` kamen wir am nächsten Morgen wieder am See an. Der Plan, die Wurzel mithilfe unseres Schlauchbootes ein Stück weit im Wasser am Ufer entlang zu ziehen. Nach ca. 200 Metern dann mit der Schubkarre (wir hatten ein tolles, voll ausgestattetes Ferienhaus), vollends zum Auto zu schaffen.
Alles immer leichter gesagt als getan wenn man von einer Wurzel ausgeht die gut und gerne über 100 Kilo auf die Waage bringt!
Lange Rede kurzer Sinn...Wir haben das Monstrum bezwungen und kamen glücklich aber total geschafft, pünktlich zum Frühstück ins Haus zurück!
Für die Rückreise müssen wir unserem Bus auf ewig dankbar sein! 6 Personen mit eh schon genug Gepäck...Jede Menge Strandgut, Erinnerungen und eine Wurzel wie sie einem in den kühnsten Träumen nicht vorkommt...braves Auto!